Auszeichnung vogelfreundlicher Garten: So werdet ihr zertifiziert

Es gibt tatsächlich eine Auszeichnung für vogelfreundliche Gärten – und wir finden, das ist eine großartige Idee, um Gartenbesitzer zu motivieren, den Vögeln und der Natur etwas zurückzugeben 😄!

Wenn du wissen möchtest, wie du deinen Garten in einen Lebensraum für Vögel und Insekten verwandelst und welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst, dann bist du hier genau richtig.

Garten mit Natursteinmauer und üppiger Bepflanzung

Die Aktion „Vogelfreundlicher Garten“

Aufmerksam geworden sind wir auf die Initiative „Vogelfreundlicher Garten“ durch einen inspirierenden BR-Beitrag, der die bayernweite Aktion vorstellt. Hier kannst du dir den Beitrag ansehen:

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Mehr Informationen

Die Aktion wird vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) und dem Bayerischen Artenschutzzentrum des Landesamts für Umwelt getragen. Ihr Ziel ist es, private Gärten zu fördern, die als Rückzugsort für Vögel und andere Tiere dienen. Das Besondere: Bereits rund 5.000 Gärten in Bayern (Stand 06.12.2024) wurden von ehrenamtlichen Gartenjurys ausgezeichnet.

Wenn auch du die Plakette für einen vogelfreundlichen Garten haben möchtest, kannst du dich kostenlos bewerben – und das lohnt sich aus so vielen Gründen!

Unsere Erfahrung: Ein vogelfreundlicher Garten entsteht

Wir haben uns im Sommer 2023 entschieden, unseren Garten naturnah umzugestalten. Als „Natur- und Gartenspezialist 😇“ war ich sofort begeistert und habe federführend die Projektleitung übernommen. Zum Leid meiner Familie, der alles viel zu schnell ging 🤣. Was zunächst wie ein überschaubarer Aufwand erschien, hat sich als Großprojekt herausgestellt 👉 allerdings war es nicht nur eine schweißtreibende, sonder eine unglaublich bereichernde und spaßige Erfahrung (zumindest für mich).

Der Zertifizierungsprozess in Kürze

Im ersten Schritt haben wir uns mit den Bewertungskriterien befasst. Die Kriterien für die Zertifizierung sind nicht öffentlich einsehbar. Damit soll verhindert werden, dass sich Gartenbesitzer auf die einzelnen zu bewertenden Kriterien vorbereiten.

Lediglich die Muss- und Ausschlusskriterien sind öffentlich. Diese müssen im Vorfeld erfüllt sein, damit eine Prüfung in Betracht gezogen wird.

Die Kriterien können wie folgt zusammenfasst werden:

Muss-Kriterien (mindestens zwei müssen erfüllt sein):

Insektenvielfalt fördern: Zum Beispiel durch heimische Blühpflanzen, Kräuter oder Obstbäume.

Futterquellen bieten: Früchte, Beeren oder Samen sollten im Garten vorhanden sein.

Nistmöglichkeiten schaffen: Ob durch natürliche Höhlen in Bäumen oder künstliche Nistkästen.

Futterstelle und Nistmöglichkeit im Garten

Wilde Ecken zulassen: Ein Bereich, in dem die Natur ungestört wachsen darf.

Ausschluss-Kriterien (führen automatisch zur Ablehnung):

• Einsatz von Pestiziden, auch von sogenannten „sanften“ Alternativen wie Pheromonfallen oder Leimringen.

• Verwendung von Mährobotern, Laubsaugern oder Laubbläsern.

• Neue Bodenversiegelungen, die Lebensräume zerstören.

• Große Flächen mit Kies, Unkrautvlies oder großflächig verwendeten Rindenmulch.

Plus-Kriterien (optional, aber empfehlenswert):

• Pflanzen wie Efeu mit Blüten und Früchten.

• Ein offener Komposthaufen, der als Lebensraum dient.

• Disteln oder Brennnesseln, die Nahrung und Schutz bieten.

Tag der Prüfung

Im August 2024 war es endlich soweit, die Gartenjury stand vor der Tür – ein Zweierteam aus Ehrenamtlichen. Der Besuch dauerte etwa 1,5 Stunden, und in dieser Zeit wurde unser Garten genau begutachtet:

  • Gibt es genug Futterquellen?
  • Wie steht es um Nistmöglichkeiten?
  • Haben wir wilde Ecken geschaffen?
  • Regionale Pflanzen?
  • Strukturen und Lebenräume
  • Fassadenbegrünung etc.

Neben der Bewertung bekamen wir auch wertvolle Tipps, wie wir unseren Garten noch besser gestalten können.

Zum Beispiel hat uns die Jury empfohlen:

• Mehr Früh- und Spätblüher wie Blausternchen, Christrosen und wilde Tulpen zu pflanzen und insgesamt für Blühangebot im Rasen zu sorgen (👉 das haben wir im Herbst 2024 dann gleich umgesetzt und viele wilde Tulpen und Blausternchen gepflanzt 🌷)

• Futterstellen um Knödel mit hohem Energiegehalt für den Winter und das Frühjahr zu ergänzen. 👉 In unserem Artikel Meisenknödel und Futterglocken selber machen, zeigen wir dir wie das einfach geht!

Der gemeinsame Austausch mit der Jury war sehr sympathisch und informativ. Wir hatten das Gefühl, dass die Jury nicht nur stumpf bewertet, sondern uns wirklich unterstützen möchte, alle Kriterien möglich vollständig zu erfüllen..

Unser Fazit: Hat sich der Aufwand gelohnt?

Ein klares „JA!“ Wir haben nicht nur viel gelernt, sondern unseren Garten auch in einen lebendigen Lebensraum verwandelt. Es macht unglaublich viel Freude, Vögel beim Fressen oder Nisten zu beobachten und zu wissen, dass wir einen kleinen Beitrag zum Naturschutz leisten.

Die Plakette „Vogelfreundlicher Garten“ haben wir letztendlich auch erhalten – ein schönes Zeichen dafür, dass sich die Mühe gelohnt hat.

Übergabe der Plakette "Vogelfreundlicher Garten" an die beiden Gartenbesitzer.
Von links: Janik, Julia und einer der beiden Prüfer des LBV

Mach mit und bewirb dich!

Du möchtest deinen Garten ebenfalls umgestalten? Dann leg direkt los! Die Anmeldung für die Aktion „Vogelfreundlicher Garten“ ist unkompliziert und kostenlos. Mach deinen Garten zu einem Lebensraum, der nicht nur schön aussieht, sondern auch Vögeln und anderen Tieren hilft.

Mehr Infos zur Anmeldung findest du hier.

Wir sind gespannt auf deine Erfahrungen und wünschen dir viel Freude bei deinem Projekt! 🌱

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