DIY-Bienenstein aus Ton – Eine Nisthilfe für Wildbienen

Wir haben unseren Garten in Eigenregie zu einem insektenfreundlichen Lebensraum verwandelt 😀. Nachdem wir bereits klassische Nisthilfen für Wildbienen (Holz sowie Nisthülsen) integriert hatten, wollten wir neue Materialien ausprobieren. So entstand die Idee: Warum nicht einen Bienenstein aus Ton selbst herstellen?

Ein Bienenstein ist eine tolle Nisthilfe für Wildbienen, die allein und nicht im Schwarm leben. Viele Wildbienenarten sind mittlerweile bedroht, weil es an Lebensraum und Nahrung mangelt. Mit einem selbstgemachten Bienenstein kannst du nicht nur den Wildbienen helfen, sondern auch ein schönes DIY-Projekt umsetzen. Wir zeigen dir, wie es geht!

Ein Bienenstein aus Ton, eingefasst in einem Holzrahmen.
Wir haben unseren Bienenstein zusammen mit Nisthülsen in einem Holzrahmen eingefasst.

1. Warum eine Nisthilfe für Wildbienen?

Wildbienen sind unverzichtbar für die Bestäubung von Pflanzen und damit für die Artenvielfalt in der Natur. Doch durch intensive Landwirtschaft und versiegelte Flächen schrumpfen ihre Lebensräume. Mit einer Nisthilfe wie dem Bienenstein bietest du ihnen nicht nur einen geschützten Ort für die Eiablage, sondern unterstützt gleichzeitig die Biodiversität in deinem Garten.

2. Materialien und Werkzeuge

Für deinen DIY-Bienenstein mit Holzrahmen brauchst du:

Materialien:

  • 10 kg lufthärtender Ton (abhängig von gewünschter Größe des Bienensteins)
  • Holzbretter gehobelt, (ca. 2-3 cm stark und mindestens 10 cm tief 👉 je nach gewünschter Rahmengröße)
  • Holzleim
  • Schrauben oder Holzdübel
  • (Optional) Öl zum Einlassen des Rahmens oder Lasur

Werkzeuge:

  • Säge
  • Akkuschrauber
  • Schleifpapier
  • Lineal oder Meterstab
  • Messer oder Schaber für den Ton

3. Schritt-für-Schritt-Anleitung

3.1 Holzrahmen bauen

Holzbretter auf Länge und Gehrung schneiden:

Schneide die Bretter auf die gewünschte Länge zu (wir haben 25 cm gewählt). Anschließend musst du auf beiden Seiten einen 45° Gehrungsschnitt machen, damit du die Teile zu einem rechteckigem Rahmen zusammensetzen kannst. Für den Gehrungsschnitt benötigst du eine Kappsäge, Kreissäge oder Hand-Gehrungssäge. Wie eine Kappsäge funktioniert, siehst du in diesem Video:

Wenn du für die Gehrung nicht die passende Maschine hast oder du es dir nicht zutraust, kannst du auch die Teile stumpf aufeinander schrauben. Optisch ist es dann nicht so elegant, da du an den Eckverbindungen immer das Hirn- und Längsholz siehst. Macht aber sonst keinen Unterschied 😅.

Rahmen zusammensetzen:

Verbinde die Bretter mit Holzleim oder Schrauben zu einem stabilen Rahmen. Achte darauf, dass die Ecken gut abschließen.

Sehr hilfreich ist hier ein Rahmenspanner oder Eckenspanner, die deine Bretter im korrekten Winkel fixieren.

Besonders schön ist es, wenn du den Rahmen mit Holzdübeln verbindest. Dazu musst du vorsichtig Löcher in die Seiten bohren und dann mit Leim einen Dübel einsetzen (oder wie in unserem Fall ein Rundholz). Wenn der Leim trocken ist, kannst du die überstehenden Dübel einfach absägen. Danach schleife den Holzrahmen mit einem groben und anschließend feinem Schleifpapier ab. Siehe Bilder:

Holz behandeln:

Falls gewünscht, kannst du den Holzrahmen mit natürlichem Öl behandeln oder einer Holzschutzlasur, um ihn wetterfest zu machen.

3.2 Ton vorbereiten und formen

Unser Ton ist lufthärtend und muss daher nicht gebrannt werden. Das hat allerdings den Nachteil, dass er nicht Wetterfest ist und der Bienenstein später geschützt aufgestellt werden muss!

Wir haben von dem 10 kg Tonblock einen Teil abgeschnitten, so viel, dass circa die Hälfte des Rahmens ausgefüllt wird. Die andere, leere Hälfte, füllen wir später mit Nisthülsen auf. Das gibt optisch eine schöne Mischung!

Ton anpassen:

Den abgeschnittenen Teil setzt du jetzt in die eine Hälfte des Rahmens. Wir haben den Ton mit der flachen Hand von allen Seiten fest eingedrückt, sodass er vorne und hinten raus gequollen ist. Diesen Überschuss haben wir dann mit einem Messer entfernt. Den Rahmen haben wir dann mit der Rückseite nach unten auf die Arbeitsfläche gelegt und die abgeschnittenen Reste auf der Oberseite mit einem Nudelholz eingearbeitet. Du kannst es natürlich auch mit den Händen machen. Anschließend alles schön glatt modellieren.

👉 Sei kreativ und gestaltet die Oberfläche und Form so wie sie dir gefällt!

    3.3 Löcher / Nistgänge gestalten

    Löcher bohren:

    Um die Nistgänge in den Ton zu machen, haben wir verschiedene Rundhölzer und Stricknadeln verwendet. Achte darauf, verschiedene Durchmesser zu verwenden (zwischen 2 und 8 mm ist optimal), da unterschiedliche Wildbienenarten unterschiedliche Löcher bevorzugen.

    Tipps:

    1. Abstand halten: Die Löcher sollten ausreichend voneinander entfernt sein, damit der Ton nicht bricht.
    2. Kanten glätten: Wenn du die Stäbe zu schnell herausziehst, kann es sein, dass der Lochrand etwas unsauber wird. Du kannst ihn dann mit dem Finger einfach glatt streichen.
    3. Stäbe herrausziehen: Drehe die Stäbe beim Entfernen leicht im Kreis, so lassen sie sich gut entfernen!

    4. Platzierung der Nisthilfe

    1. Bienenstein aufstellen: Platziere deinen Bienenstein an einem sonnigen, regengeschützten Ort, idealerweise in Süd- oder Südostausrichtung. Der lufthärtende Ton darf nicht nass werden!
    2. Höhe beachten: Hänge oder stelle den Bienenstein mindestens 50 cm über dem Boden auf, um ihn vor Bodennässe und Haustieren zu schützen.

    5. Tipps für den Schutz der Wildbienen

    • Verzichte auf chemische Pflanzenschutzmittel und setze stattdessen auf natürliche Alternativen wie Kompost, um deinen Garten nachhaltig zu düngen.
    • Wähle heimische Blumen mit ungefüllten Blüten, die viel Nektar und Pollen liefern – exotische Zierpflanzen sind schön, bieten aber Insekten oft keinen Mehrwert.
    • Lass deinem Garten etwas Wildnis: Wildkräuter wie Löwenzahn, Klee oder Brennnesseln sind wichtige Futterpflanzen und fördern die Artenvielfalt.
    • Lass verblühte Stängel im Winter stehen – sie dienen als sicherer Rückzugsort und Brutstätte für Insekten.
    • Mähe deinen Rasen nicht zu oft und lass kleine Wieseninseln stehen, auf denen Wildblumen blühen können.
    • Für bodennistende Wildbienen können offene Sand- oder Lehmbereiche eine ideale Umgebung sein. Auch lehmhaltiger Natursand in Pflanzgefäßen hilft ihnen. Wir haben zum Beispiel ein Sandarium angelegt.
    • Bringe Wildbienen-Nisthilfen an sonnigen und geschützten Stellen an. Achte darauf, dass sie den Ansprüchen der Wildbienen gerecht werden. Verzichte auf Materialien wie Stroh oder Zapfen und informiere dich vorab über artgerechte Bauweisen (z.B. bei NABU oder dem Bund Naturschutz).

    6. Weiterführende Informationen

    Du willst noch mehr über Wildbienen und andere Insekten erfahren? Schau doch mal auf unserer Themenseite zu Insekten vorbei! Dort findest du viele spannende Tipps und Inspirationen für deinen naturnahen Garten 🥰.


    Mit deinem selbstgemachten Bienenstein hilfst du den Wildbienen nicht nur, sondern schaffst auch einen echten Hingucker in deinem Garten. Also ran an den Ton und viel Spaß beim Basteln!

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