Gartentiere im Winter: So kannst du helfen

Wenn die Tage kürzer und die Temperaturen kälter werden, stehen unsere tierischen Gartenbewohner vor besonderen Herausforderungen. Deshalb haben wir unseren Garten so gestaltet, dass er auch im Winter ein Zufluchtsort für Tiere ist. Dabei haben wir festgestellt: Schon kleine Änderungen können Großes bewirken. Ob Igel, Vögel oder Insekten – sie alle profitieren davon, wenn wir unseren Garten ein bisschen mit ihnen teilen.

Hast du schon mal gesehen, wie ein Rotkehlchen neugierig durch den Garten hüpft oder ein Igel 🦔 sich gemütlich in einem Laubhaufen einrollt? Solche Momente zeigen, wie wertvoll ein lebendiger Garten auch im Winter sein kann. In diesem Artikel teilen wir einfache Tipps, wie du mit wenig Aufwand deinen Garten in ein Winterparadies für Tiere verwandelst.

Zugefrorener Teich mit Totholz, Thymian und Salbei im Hintergrund

Warum Gartentiere im Winter unsere Hilfe brauchen

Im Winter wird es für viele Tiere eng: Nahrung wird knapp, Unterschlupfmöglichkeiten fehlen, und die Kälte zehrt an den Kräften. Vor allem in städtischen Gärten gibt es oft nur wenig natürlichen Schutz. Doch mit ein paar gezielten Maßnahmen kannst du viel bewirken.

Wusstest du zum Beispiel, dass ein einfacher Laubhaufen zahlreichen Insekten und kleinen Tieren Schutz bietet? Im Frühjahr kannst du das Laub dann als Mulchschicht verwenden – eine Win-win-Situation für Tiere und Pflanzen.

Haufen Totholz im Garten
Wilde Ecke, ideal zum Überwintern

Winterquartiere schaffen und Fütterung: Tipps für Igel, Insekten & Co.

Igel im Winter helfen

Ein geschützter Schlafplatz ist für Igel lebenswichtig. In einem ruhigen Garteneckchen gesammeltes Laub oder ein spezielles Igelhaus sind ideale Winterquartiere. Wir lassen im Herbst einfach einen Teil des Laubs liegen – und schon ist ein kleines Paradies geschaffen.

Wichtig: Kontrolliere Laub- und Holzstapel, bevor du sie bewegst, damit du keine Tiere störst.

Igel im Winter füttern

Igel füttern solltest du nur, wenn du sicher bist, dass das Tier Hilfe braucht, beispielsweise wenn es sehr klein ist oder bei kaltem Wetter tagsüber umherirrt. Katzenfutter mit hohem Fleischanteil und Wasser (keine Milch!) sind ideal, um einem geschwächten Igel zu helfen. Auch spezielles Igelfutter aus dem Fachhandel ist eine gute Option. Wichtig ist, dass der Igel ungestört fressen kann und einen geschützten Ort zum Ausruhen hat.

Falls du dir unsicher bist, ob ein Igel ausreichend Gewicht hat, kannst du ihn vorsichtig wiegen. Igel sollten mindestens 500 Gramm auf die Waage bringen, um den Winter sicher zu überstehen. Ist das Tier leichter, kontaktiere am besten eine Wildtierhilfe, die dich beraten kann. Denk daran: Dauerhafte Fütterung sollte nur in Ausnahmefällen erfolgen – Ziel ist es, dem Tier eine Rückkehr in die freie Natur zu ermöglichen.

Insekten im Winter helfen

Auch Insekten brauchen Schutz. Insektenhotels eignen sich hervorragend, um Wildbienen und anderen kleinen Helfern Unterschlupf zu bieten. Du kannst sie kaufen oder selbst bauen.

Unser Tipp: Verwende natürliche Materialien wie Schilfrohre, Holz oder Ziegel.

Ebenfalls solltest du verblühte Stauden stehen lassen. Diese bieten vielen Insekten über den Winter hinweg Schutz und Nahrung.

Nisthilfe aus Holz mit Schilf- und Bambusröhrchen vor einer Natursteinmauer.

Amphibien im Winter helfen

Kröten und Frösche suchen im Winter Schutz in Erdlöchern, unter Steinen oder in dichten Laubhaufen. Besonders effektiv sind gezielte Schutzbereiche wie Totholzhaufen oder Natursteinmauern, die du in einer ruhigen Ecke des Gartens anlegen kannst. Diese bieten nicht nur Schutz vor der Kälte, sondern auch vor potenziellen Fressfeinden. Auch ein kleiner Teich, der nicht komplett zufriert, kann für Amphibien überlebenswichtig sein, da sie oft in Gewässern überwintern.

Tipp: Wenn du den Garten winterfest machst, achte darauf, keine Laub- oder Komposthaufen zu entfernen, bevor du kontrollierst, ob sich dort Amphibien befinden. Diese nutzen solche Bereiche häufig als Winterquartier.

Wichtig: Verzichte auf chemische Mittel im Garten, da diese besonders für Amphibien schädlich sind und ihre empfindliche Haut angreifen können. Auch das Streuen von Salz sollte vermieden werden, da es in den Boden gelangt und Tieren schadet.

Wasserfall-Element wird auf Ziegelsteinen und Natursteinen positioniert.
Unseren Wasserfall haben wir auf alten Ziegelsteinen ausgerichtet. Die Ziegelsteine wurden zugeschüttet, es wurden allerdings kleine Zugänge frei gehalten. Amphibien gelangen so in die Hohlräume, die super Schutz im Winter bieten.

Vögel im Winter helfen

Nisthilfen spielen nicht nur während der Brutzeit eine wichtige Rolle, sondern können auch im Winter schützende Unterkünfte für viele Vogelarten bieten. Besonders Spatzen, Meisen und Stare ziehen sich gerne in saubere, geschlossene Nisthäuschen zurück, um sich vor Wind und Wetter zu schützen. Es lohnt sich, vorhandene Nisthilfen im Herbst zu reinigen und gegebenenfalls zu reparieren.

Ein kleiner Tipp: Bringe die Häuschen an windgeschützten, sonnigen Orten an, damit sie von den Vögeln akzeptiert werden.

Vögel im Winter füttern

Vogelfütterung ist besonders im Winter eine tolle Möglichkeit, die heimische Vogelwelt zu supporten 😀. Achte darauf, hochwertige Futter-Mischungen anzubieten, die sowohl Fett als auch Samen enthalten. Unsere Kids lieben es, selbst Meisenknödel zu basteln – das macht wirklich Spaß und ist kinderleicht.

Wenn du Futterhäuschen verwendest, vergiss nicht, die Futterstellen regelmäßig zu reinigen, um Krankheiten zu vermeiden. Stelle die Futterspender nach Möglichkeit vor Regen und Schnee geschützt auf (ich weiß, das geht oft nicht 🙃). So sorgst du dafür, dass die Vögel gesund und munter durch den Winter kommen.

Zusätzlich ist es wichtig Trinkstellen in deinem Garten anzubieten. Du musst darauf achten, dass das Wasser nicht gefriert und du es regelmäßig austauschst (Minimum einmal die Woche).

Eichhörnchen im Winter helfen

Eichhörnchen sind wahre Akrobaten und beeindruckend dabei zu beobachten, wie sie ihre Nahrungsvorräte für den Winter sammeln. Doch gerade in schneereichen Wintern finden sie oft nicht genug Nahrung. Du kannst ihnen helfen, indem du Futterboxen mit Nüssen wie Haselnüssen, Walnüssen oder ungesalzenen Erdnüssen bereitstellst. Auch Sonnenblumenkerne und getrocknete Obststücke wie Äpfel sind eine willkommene Energiequelle.

Platziere die Futterstation an einem geschützten und gut erreichbaren Ort, am besten auf einer höheren Ebene, wo Katzen nicht hinkommen. Ein kleiner Trick: Eichhörnchen lieben es, sich aus speziellen Futterspendern ihre Nahrung selbst herauszuholen – das hält sie beschäftigt und trainiert ihre Geschicklichkeit.

Tipp: In besonders frostigen Perioden ist frisches Wasser genauso wichtig wie Futter.

Gefahren im Garten vermeiden

Ein tierfreundlicher Wintergarten sollte nicht nur „einladend“ sein, sondern vor allem auch Sicherheit bieten. Hier sind einige Dinge, die du beachten kannst, um potenzielle Gefahrenquellen zu minimieren:

  • Giftige Pflanzen: Viele beliebte Gartenpflanzen, wie Eibe oder Oleander, sind für Tiere giftig. Informiere dich über die Pflanzen in deinem Garten und vermeide es, neue giftige Arten zu pflanzen.
  • Offene Wasserstellen: Regentonnen oder andere offene Wasserquellen können für Tiere zur Gefahr werden. Decke sie gut ab, damit keine Tiere hineinfallen oder sorge für sichere Ausstiegshilfen (Bretter, Äste, kleine Leitern etc.).
  • Schneeräumung Terrasse oder an den Garten anliegende Flächen: Verzichte auf Streusalz, da es nicht nur die Pfoten von Tieren schädigt, sondern auch den Boden und Pflanzen belastet. Setze stattdessen auf umweltfreundliche Alternativen wie Sand oder Splitt.
  • Netze und Abdeckungen: Kontrolliere regelmäßig Netze, die zum Schutz von Pflanzen genutzt werden. Tiere wie Vögel oder Igel können sich leicht darin verfangen und verletzen.

Achte darauf, deinen Garten möglichst frei von Plastikmüll zu halten, damit die Tiere keine Plastikreste verschlucken können.

Teich mit Ausstiegshilfe für Tiere, die ins Wasser gefallen sind
Sicherer Ausstieg für Tiere

Unsere Erfahrungen: Ein naturnaher Garten als Winter-Oase

Seit wir unseren Garten naturnah gestaltet haben, ist er im Winter lebendiger denn je. Wir haben Laub- und Reisighaufen, kleine Wasserstellen und eine Ecke, die wir einfach der Natur überlassen. Es ist unglaublich zu sehen, wie sich die Tiere auf unsere kleinen Angebote stürzen 🥰.

Ein naturnaher Garten im Direktvergleich mit einem naturarmen Garten

Unser Highlight: Letztes Jahr haben wir einen Igel über den Winter begleitet. Der kleine Kerl hat unser Igelhaus angenommen und sich dort gut erholt – ein echtes Erfolgserlebnis für uns alle!

Ebenfalls ist es toll zu sehen, dass die Wasser- und Futterstellen akzeptiert sind! Besonders Rotkehlchen und Meisen haben uns über Wochen hinweg mit ihrem Besuch begeistert.

Zusätzliche Tipps: Winterpflege leicht gemacht

  1. Kompost als Wärmequelle: Ein aktiver Komposthaufen bietet nicht nur nützlichen Mikroorganismen einen Lebensraum, sondern auch Kleintieren wie Regenwürmern.
  2. Beerensträucher pflanzen: Sie bieten Nahrung für Vögel und Insekten und sehen auch im Winter schön aus.
  3. Kleine Stapel mit Holzscheiten: Sie sind perfekte Winterverstecke für Kleinsäuger und Insekten.
  4. Wintercheck für Nisthilfen: Kontrolliere Vogelhäuschen auf Sauberkeit und repariere sie bei Bedarf, bevor der Winter einsetzt.

Fazit

Einen tierfreundlichen Garten zu gestalten, ist einfacher, als du vielleicht denkst. Schon kleine Veränderungen wie wilde Ecken oder gut platzierte Futterstellen können Großes bewirken und deinen Garten zu einem sicheren Rückzugsort für Tiere machen. Probier es aus – die Natur wird es dir mit Leben und Vielfalt danken!

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