Miniteich im Weinfass: Perfekt für Balkon oder Terrasse

Manchmal braucht es gar nicht viel Platz, um ein echtes Stück Natur zu schaffen. Ein halbes Weinfass, ein paar ausgewählte Wasserpflanzen und ein bisschen Geduld – und schon entsteht ein Miniteich, der summt, brummt und plätschert. Wir haben uns den Wunsch nach einem eigenen kleinen Teich direkt auf der Terrasse erfüllt. In diesem Beitrag zeigen wir dir ganz genau, wie du das auch hinbekommst 💪!

Übrigens: Wenn du mehr Platz im Garten hast, dann schau dir doch mal unseren Artikel „Ein Mini-Teich mit Teichsteg: So schaffst du ein kleines Paradies im Garten“ an. Hier haben wir mit einer GFK-Wanne einen Teich in den Maßen 2 x 1 Meter gebaut inklusive Teichsteg 😀!

Mini-Teich in einem Weinfass, mit Wasser befüllt und bepflanzt.
So sieht der fertige Teich direkt nach dem Einpflanzen aus. Jetzt braucht man etwas Geduld, bis alles schön eingewachsen ist.

1. Warum ein Miniteich im Weinfass?

Vielleicht kennst du das Gefühl: Du willst mehr Leben im Garten oder auf der Terrasse, aber der Platz ist begrenzt – und ein richtiger Gartenteich kommt nicht infrage. Genau deshalb ist ein Miniteich im Weinfass perfekt. Er ist kompakt, pflegeleicht und sieht einfach wunderschön aus. Und das Beste? Du hilfst gleichzeitig Libellen, Bienen und anderen durstigen Gartenbesuchern 🥰.

2. Weinfass besorgen und vorbereiten

Das Wichtigste für dieses Projekt ist natürlich das Weinfass. Hier ist es wichtig, dass du dir ein qualitativ hochwertiges Fass besorgst. Die in den Baumärkten und Pflanzenfachgeschäften angebotenen Fässer sind fast ausnahmslos völlig überteuert und qualitativ minderwertig. Bei uns in München werden solche Fässer zwischen 200 und 300 € angeboten, das ist ehrlich gesagt etwas „frech“.

Wir haben uns für echte, gebrauchte Weinfässer entschieden und sind auf den Shop von temesso.de gestoßen. Hier kannst du Fässer aus Eichenholz massiv bestellen (Kosten je nach Ausführung zwischen 80 und 100 €), die groß, robust und vor allem dicht sind.

Unser Fass hat folgende Maße und Eigenschaften:

  • Durchmesser oben: 70 cm (unten 53-56 cm)
  • Höhe: 40 cm (innen: ca. 35 cm)
  • Fassungsvermögen: 100 Liter
  • Gewicht: ca. 30 kg
  • Material: Eichenholz massiv (Herkunft: Europa)
  • Holz naturbelassen
  • Spannringe verzinkt

Der Clou: Unser Fass hat Rollen und kann auch im gefüllten Zustand ganz leicht verschoben werden.

Achtung Gerbsäure

Gerbsäure, auch Tannin genannt, ist ein wichtiger Bestandteil von Rotweinen. Da unser Fass gebraucht war (Rotwein-Produktion), ist davon natürlich reichlich vorhanden 😅.

Bevor es richtig losging, mussten wir das Fass komplett mit Wasser füllen und etwa zwei bis drei Wochen stehen lassen. So konnten sich die Gerbsäuren aus dem Holz lösen. Danach haben wir das Wasser abgelassen und das Fass noch einmal gründlich ausgespült. Ab diesem Punkt ist das Fass bereit für seine neue Bestimmung als Miniteich.

3. Diese Pflanzen wachsen in unserem Miniteich

Bevor wir dir zeigen, wie wichtig der Standort ist, werfen wir noch einen kurzen Blick auf die Pflanzen, die bei uns im Weinfass eingezogen sind:

Drei Teichpflanzen stehen im Garten auf dem Boden.

In den tieferen Bereich haben wir eine Zwerg-Seerose gesetzt – sie sorgt für hübsche Blüten und bietet kleinen Tieren Schutz. Die andere Hälfte des Fasses haben wir für Flachwasserpflanzen reserviert, die nur wenige Zentimeter Wasser über den Wurzelballen vertragen. Dort wachsen nun ein Schachtelhalm mit seinen markanten Halmen, eine zierliche Kaplilie mit feinen Blättern sowie ein kräftiger Blutweiderich, der im Sommer mit seinen pink-violetten Blüten ein echter Hingucker ist. Alle Pflanzen haben wir in Pflanzkörbe gesetzt, mit Teicherde befüllt und oben mit Kies abgedeckt – so bleibt die Erde, wo sie hingehört.

4. So legst du deinen Miniteich Schritt für Schritt an

Der richtige Standort – und warum er so wichtig ist

Ein Miniteich mag Sonne, aber nicht im Übermaß. Ideal ist ein halbschattiger Standort, der nur morgens oder abends direktes Sonnenlicht abbekommt. Warum ist das so wichtig? Ganz einfach: Wenn dein Teich den ganzen Tag in der prallen Sonne steht, erwärmt sich das Wasser stark – und das bringt gleich mehrere Probleme mit sich.

  • Starkes Algenwachstum: Warmes Wasser fördert Algen, die das Wasser trüben und den Sauerstoffgehalt senken.
  • Pflanzenstress: Viele Wasserpflanzen wie Seerosen oder Blutweiderich gedeihen zwar bei Sonne, vertragen aber keine anhaltende Hitze. Besonders auf einem sonnigen Balkon oder einer Terrasse kann die Temperatur im Fass schnell über 30 Grad steigen – das ist zu viel.
  • Sauerstoffmangel: Je wärmer das Wasser, desto weniger Sauerstoff kann es speichern – schlecht für Kleinstlebewesen und die Wasserqualität.

Unser Tipp: Stelle deinen Miniteich an einen Platz, der vormittags oder spätnachmittags Sonne bekommt, aber mittags im Schatten liegt – zum Beispiel durch eine Pergola, einen Baum oder einen Sonnenschirm.

Schritt 1: Zwerg-Seerose einpflanzen

Für den Fassboden haben wir einen Pflanzkorb mit Teicherde vorbereitet und eine Zwerg-Seerose eingesetzt. Die Erde haben wir oben mit Kies bedeckt – so bleibt alles an Ort und Stelle und wird beim Einfüllen nicht aufgewirbelt.

Weinfass befüllt mit Kies und Grauwacke Steinen als Basis für einen Miniteich.
Die Seerose ist unten zu sehen, der schwarze Pflanztopf ist aktuell noch sichtbar.

Schritt 2: Kies einfüllen

Vom letzten Gartenprojekt hatten wir noch etwas Flusskies übrig. Den haben wir in einer großen Mörtelwanne gründlich mit klarem Wasser gespült, um Staub und Schmutz zu entfernen. Anschließend haben wir den sauberen Kies behutsam rund um die Seerose ins Fass gefüllt – so lange, bis er in etwa auf gleicher Höhe mit dem Pflanzkorb lag. Das sorgt nicht nur für eine schöne Optik, sondern stabilisiert auch die Pflanze und verhindert, dass Erde aufgewirbelt wird.

Ein Mann wäscht Kies in einer Wann mit dem Gartenschlauch.
Den Kies haben wir gründlich gewaschen, damit das Wasser möglichst klar bleibt.

Schritt 3: Trennzone einbauen

Mit ein paar größeren Bruchsteinen aus Grauwacke haben wir das Fass optisch in zwei Hälften geteilt. Die leere Hälfte (ohne Seerose) haben wir etwas mit Kies aufgefüllt (noch nicht vollständig, damit die Wasserpflanzen gleich noch eingesetzt werden können). So entsteht ganz easy eine separate Zone für unsere drei Flachwasserpflanzen.

Weinfass befüllt mit Kies und Grauwacke Steinen als Basis für einen Miniteich.
Die Bruchsteine trennen das Fass in zwei Bereiche.

Schritt 4: Flachwasserpflanzen einsetzen

In die zweite Hälfte kommen Pflanzen, die sich in Zonen von 0 bis 10 cm Wassertiefe wohlfühlen. In unserem Fall waren das der Schachtelhalm, die Kaplilie und der Blutweiderich (ebenfalls in Pflanzkörben und oben mit Kies abgedeckt). Allerdings hatten wir nur noch große Körbe, die nicht hereingepasst haben. Wir mussten die Körbe deshalb mittig halbieren. Damit die Erde drinnen bleibt, haben wir die halbierten Körbe mit einem Jutesack eingewickelt und die offene Seite Richtung Fasswand gesetzt.

Anschließend füllst du wieder so viel Kies auf, bis die Flachwasserpflanzen vollständig bedeckt sind.

Mini-Teich in einem Weinfass, teiweise mit Wasser befüllt und frisch bepflanzt.
Im oberen Bereich ist die Sumpfzone, unten die tiefere Zone für die Seerose.

Schritt 5: Wasser einfüllen

Zum Schluss haben wir das Fass langsam bis zur Oberkante mit Wasser befüllt – ganz vorsichtig mit dem Gartenschlauch, damit kein Kies oder Erde aufgewirbelt wird. So bleibt das Wasser von Anfang an schön klar und ruhig, und die Pflanzen können sich ungestört einleben 😀. Natürlich könnt ihr auch Regenwasser verwenden!

5. Tipps für klares Wasser und gesunde Pflanzen

  • Verwende nur gewaschenen Kies – so vermeidest du Trübstoffe.
  • Teicherde statt Blumenerde – das ist ein Muss!
    👉 Normale Erde trägt zu viele Nährstoffe ein, was zu Algenwachstum führt.
  • Langsam befüllen – damit sich keine feinen Partikel aufwirbeln.
  • Keine Fische einsetzen – dafür ist ein Miniteich zu klein.
  • Beobachte, ob sich Algen bilden.
    👉 Bei Algenwachstum kann ein kleiner Wasserwechsel helfen.

6. Unser Fazit: Ein Teich für alle Sinne

Unser Miniteich im Weinfass ist mittlerweile ein echter Lieblingsort geworden – nicht nur für uns, sondern auch für Libellen, Vögel und jede Menge andere Gartenbesucher. Er bringt Leben auf die Terrasse und sorgt für kleine Ruhepausen im Alltag. Und das Schönste: Du kannst ihn ganz individuell gestalten, mit deinen Lieblingspflanzen und Deko-Ideen.

Also: Lust bekommen? Dann schnapp dir ein altes Weinfass und leg los – du wirst es nicht bereuen!


Wenn du Fragen hast oder deinen Miniteich mit uns teilen möchtest – schreib uns gern bei Instagram: @biogartenliving💚

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